Berta Grappa – Grappakiste

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Beschreibung

Die moderne Brennerei von Berta di Roccanivo in Casalotto di Mombaruzzo hat mit der Lese 2002, dem Jahrgang, der für das Familienunternehmen und die Entwicklung der Weinwirtschaft von Asti historisch ist, den Grundstein gelegt. Ein weiteres wichtiges Datum in der Familiengeschichte ist der 11. Juli 1866, Geburt von Francesco Berta in Casalotto di Mombaruzzo. Während dieses Kind inmitten von Weingärten geboren wurde, und sein Schicksal bereits mit der Welt des Weines verwoben war, lebte man damals eine ganz andere Welt als heute.

Rom war noch nicht die Hauptstadt Italiens, der Zug der Tausend unter der Führung von Giuseppe Garibaldi gerade erst abgeschlossen und Vittorio Emanuele II. war noch immer an der Macht. In Erinnerung bleibt er – neben seinem Bestreben Italien zu einigen – aufgrund seiner kulinarischen Gelüste.

Wie in allen Bauernfamilien, arbeitet Francesco Berta seit seiner Kindheit in den Weingärten und im Weinkeller. Mit seltenem Weitblick schaut sich der junge Mann nach Absatzmöglichkeiten und Kunden um. Mit 22 Jahren heiratet er Erminia Barbero. 1889 wird Giovanni, 16 Jahre später Michele geboren. Die bäuerliche Tradition von damals wollte keine Trennung des Eigentums. So war es die Aufgabe des Erstgeborenen Giovanni die Arbeit des Vaters am Feld fortzusetzen, während der Zweitgeborene einer anderen Arbeit nachgehen musste. Michele sollte Apotheker werden.

Die Berufswahl, die Francesco für seinen Sohn getroffen hatte, war für die damalige Zeit ungewöhnlich da sehr häufig das zweitgeborene Kind in das Priesterseminar geschickt wurde, allerdings für die unternehmerische Zukunft der Familie Berta bahnbrechend.

Die Apotheke, die Michele in den 30er Jahren in Mailand eröffnete, hatte ein sehr ehrgeiziges Ziel: auch wenn sie nicht das große Geschäft von heute war, so stellte sie doch einen angesehenen Ort dar: hier war man um Behandlungen, aber auch um die Forschung – von der Heilpflanzenkunde bis zur Chemie – bemüht. Tradition hatte die handwerkliche Herstellung von Likören mit heilsamer und therapeutischer Wirkung. Obwohl die beiden Brüder getrennt waren, arbeiteten sie eng zusammen. Giovanni, versorgte Michele mit Weinen, die die Grundlage für einige von ihm kreierten Produkte waren: den Barbera Chinata (mit Chinarinde versetzter Barbera) und das Elixier aus Moscato Passito (Muskat-Spätlese), die in der Flasche, aber auch glasweise in der Apotheke erhältlich waren.

Durch die Eröffnung der Apotheke in Mailand, die für damalige Verhältnisse beispielhaft war, holte sich das Weingut Berta di Roccanivo in Casalotto di Mombaruzzo Anregungen für neue Geschäftsideen in den Städten Genua, Turin, Brescia, Bergamo u.a. Dazu galt es jene Wechselbeziehung zwischen Produzenten und Konsumenten zu forcieren, die für ein Jahrhundert die Kultur des Weines konsolidiert hatte, und zwar nicht nur aufgrund des zwischenmenschlichen Vertrauens, sondern auch dank einer wertvollen Vermittlung durch erfahrene und kompetente Fachleute. Die Intuition von Francesco Berta hatte der Familie eine sichere und moderne Perspektive gegeben. Familie, die in der Zwischenzeit durch die Geburt der Enkel Francesco, Teresina, Erminia, Maria und Paolo bestärkt wurde.

Mit dieser positiven Einstellung konnte die Familie Berta die krisengeschüttelte Zeit nach dem Ersten Weltkrieg – die sich auch auf die Wirtschaft des Weines negativ ausgewirkt hatte – relativ problemlos überstehen. Von Asti bzw. einem Bürgermeister namens Vigna ging – als Zeichen des Schicksals – der nationale Kampf gegen den Heimatzoll auf Wein aus, eine Steuer, die von den Landwirten und den Verbrauchern verabscheut wurde und die das Verhältnis zwischen Stadt und Land trübte. Die Einhebung der Steuer wurde privaten Unternehmen übertragen und so kam es zu Erpressungen, zumal die Abgabe noch vor der Lieferung des Produktes einkassiert wurde.

Paolo, das jüngste von fünf Kindern, setzte das Unternehmen fort. Unter grossen Opfern hatte er jedoch die Möglichkeit, das Studium abzuschließen.

In den Wirren des Zweiten Weltkrieges machte er 1947 in Alba seinen Studienabschluss in Weinbautechnik. Er führte die landwirtschaftliche Tätigkeit von Vater Giovanni fort, eröffnete allerdings zusätzlich noch die “Distilleria Berta di Berta Paolo” in Nizza Monferrato. Bedeutungsvoll war das Zusammenfallen der Eröffnung der Brennerei mit der Heirat von Paolo mit Lidia Giovine: dies ist die Geschichte einer Familie, die dem Unternehmen Halt und Zukunftsperspektiven verleiht. Das Unternehmen der Berta hätte wohl keine analoge Geschichte gehabt, wenn sie nicht in der Familie und im fortlaufenden Wechsel der Generationen – sowie in dem Beitrag der Frauen – ihre solide Basis gefunden hätte.

Zusätzliche Information

Gewicht 0.744 kg
Grösse 270 × 183 × 92 mm
Betrieb

Material

Herkunft

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Produzent/Besitzer

Kategorie

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