Beschreibung
In nur drei Generationen schuf die Familie Guigal ein wahres Wein-Imperium. Das Besondere daran: Der Betrieb gehört zu den wenigen, bei dem jeder Wein stets zu den Besten seiner Kategorie zählt.
Es sind zwei Dinge, von denen Étienne Guigal wohl nie zu träumen gewagt hätte. Zum einen, dass sich der Firmensitz des Weinhauses einst im prächtigen Renaissance-Schloss Château d’Ampuis direkt an den Gestaden der Rhône befinden würde. Zum anderen, dass eben dort Weine von Weltruf produziert werden würden.
Denn Guigal hat klein angefangen: Als einfacher Kellereiarbeiter war er 1924 als Vierzehnjähriger in das berühmte Weingut Vidal-Fleury eingetreten, das einst sogar Thomas Jefferson in seiner Zeit als Botschafter in Frankreich persönlich besucht hatte. Der junge Guigal bewies Talent und avancierte bald zur rechten Hand des letzten Firmenchefs. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss er, seinen eigenen Weg zu gehen und gründete 1946 in Ampuis ein Weingut und Handelshaus.
Der Betrieb entwickelte sich Schritt für Schritt, bis Étienne Guigal 1961 praktisch über Nacht völlig erblindete. So sah sich sein Sohn Marcel im zarten Alter von 17 Jahren veranlasst, an der Seite seines Vaters die Leitung der Geschäfte zu übernehmen. Er tat es mit Bravour, heiratete, und zwei Jahre später, 1975, wurde Sohn Philippe geboren, der heute mit seiner Gattin Eve die dritte Generation repräsentiert. Marcel Guigal leitete bereits einen stets wohlkalkulierten Wachstumskurs ein und betrieb den Ausbau des Familienweinguts sowie des Weinhandels, basierend auf von Vertragswinzern zugekauften, stets selbst vinifizierten Trauben auf höchstem Niveau. 1985 gelang es Guigal, den Lehrbetrieb seines Vaters zu übernehmen, doch liess er die Marke Vidal-Fleury bestehen. 1995 konnte das prächtige Château d’Ampuis erworben werden, das seither als Betriebssitz genützt wird. Auf der Suche nach Top-Terroirs gelang es im Jahr 2001, gleich zwei alteingesessene Weingüter, nämlich die Domains Jean-Louis Grippat in Saint-Joseph sowie Vallouit mit Besitzungen in Côte-Rôtie, Hermitage, Saint-Joseph und Crozes-Hermitage zu erwerben.
2006 kauften die Guigals dann das Weingut Domaine de Bonserine, um ihre Abhängigkeit von Traubenzukäufen weiter zu verringern. Für das Handelshaus werden nach wie vor Trauben aus dem südlichen Rhônetal – Appellationen wie Châteauneuf-du-Pape, Tavel, Gigondas und den Côtes du Rhône – erworben und in Ampuis verarbeitet. Einst hatte Étienne in einem Keller von wenigen Quadratmetern begonnen, die Lager- und Produktionsflächen von Philippes Keller dehnen sich heute auf rund drei Hektar aus. Die Familie besitzt heute rund 62 Hektar bester Lagen im nördlichem Rhônetal, die Gesamtproduktion liegt durchschnittlich bei etwa sieben Millionen Flaschen pro Jahr.