Beschreibung
Seit über 100 Jahren baut die Familie Rosso Wein in der Gemeinde Serralunga d’Alba an. Das Weingut besitzt Parzellen in den hervorragenden Lagen Serra, Cerretta und Vigna Rionda (alle Gemeinde Serralunga) sowie weitere Parzellen in Serralunga, Barolo, Roddino und Castiglione Falletto.
Im Jahr 2001 hat Davide Rosso im Alter von 27 Jahren die Geschicke im Weingut seines Vaters übernommen. In wenigen Jahren hat er sich mit seinen Weinen mit an die qualitative Spitze gebracht. Sein Credo ist es, dass die Baroli ein genaues Abbild Ihrer Herkunft, ihres Terroirs geben müssen. Die einzelnen Lagen werden deshalb individuell behandelt und vinifiziert. Serra, Cerretta und Vigna Rionda werden auch separat abgefüllt.
Vignarionda in der Gemeinde Serralunga d’Alba gilt als eine der besten Barololagen des gesamten Anbaugebietes. Ihr Renommee wurde zu Beginn hauptsächlich von den Weinen von Bruno Giacosa begründet. Dieser kaufte von 1967 bis 1993 Trauben aus einer Parzelle in dieser Lage und vinizierte daraus seinen raren „Collina Rionda“. Einige dieser Jahrgänge gelten heute als Meilensteine in der Geschichte des Barolo.
Ester Canales Grossvater Tommaso Canale erwarb 1934 etwa 2 Hektar Rebfläche im Herzstück von Vignarionda, welche im Kataster als Foglio di mappa 8, parcella 251P definiert war.
Nach dessen Tod 1945 erbten seine beiden Söhne, Aldo und Amelio (Ester Canales Vater) die Parzellen. Aldo erhielt den westlicheren Teil (Parzelle 76) und Amelio den östlicheren Teil (Parzelle 251), welchen er 1946 neu anpflanzte und den die Familie heute wieder besitzt. Amelio starb 1963 und seine Familie war Ende der 70iger-Jahre nicht mehr in der Lage, die Rebberge zu bewirtschaften, um davon leben zu können. Deshalb verkaufte sie ihren Anteil schweren Herzens an Aldo Canale. Nach dessen Tod wiederum ging der komplette Besitz an Aldos Sohn Tommaso über. Die Trauben, die Bruno Giacosa für seinen Collina Rionda kaufte, kamen aus den Parzellen der Canales.
Im Jahr 2010 starb Tommaso Canale unerwartet und ohne ein Testament zu hinterlassen. Da er keine direkten Nachkommen hatte, wurde der Besitz auf die drei Cousins ersten Grades Guido Porro, Sergio Germano und Ester Canale aufgeteilt. Porro und Germano teilten sich die Parzelle 76 und überliessen Ester Canale einen Anteil an der Parzelle 251. Sie gestanden ihr zu, den Rest von ihnen zu erwerben, um so wieder in den Besitz der ursprünglichen Parzelle ihres Vaters zu gelangen. Die ursprüngliche Parzellennummer (Foglio di mappa 8, parcella 251P) findet man auch auf der Etikette der Weine wieder.
Mit dem Jahr 2011 integrierte Davide Rosso, Ester Canales Sohn, die Vignarionda-Parzelle in die Produktion seines Weingutes Giovanni Rosso. Allerdings waren die Rebanlagen in einem dermassen schlechten Zustand, dass er (wie auch Germano und Porro) alles ausriss und neu anpflanzte. Alles bis auf einen kleinen Teil, in welchem die Reben noch gesund und produktiv sind. Aktuell unterteilt sich die Parzelle 251 also in zwei Bereiche: 0.4 Hektar mit 1946 gepflanzten Reben, aus denen seit 2011 der Barolo Vignarionda Ester Canale produziert wird. Aktuell sind es etwa 1‘800 Flaschen.
0.7 Hektar mit 2011 gepflanzten Reben, aus denen seit 2015 der Langhe Rosso Ester Canale produziert wird. Auch auf diesem Teil darf Barolo produziert werden. Da die Reben aber noch jung sind, hat der resultierende Wein möglicherweine noch nicht das gewünschte Alterungspotenzial von 20 bis 30 Jahren. Deshalb wird er für den Moment als Langhe Nebbiolo abgefüllt und kommt auch schon ein Jahr früher als der Barolo auf den Markt. Fakt ist aber, dass die Qualität durchaus mit jener eines grossen Barolo vergleichbar ist. Sobald die Neuanpflanzungen ein genügendes Alter erreicht haben, werden auch diese für den Barolo verwendet werden und die Menge des Langhe Rosso wird stark sinken. Zur Zeit sind es etwa 3‘200 Flaschen.