Beschreibung
Über die Geschichte des Guts ist recht wenig bekannt. Anfangs gehörte das Gut der englischstämmigen Familie Popp.
Bis zum Jahr 1913 gehörte Château Camensac der Familie Tournade, sie verkaufte es jedoch in jenem Jahr an den Weinhändler Paul Cuvelier. Cuvelier übernahm nur sieben Jahre später das bekannte Weingut Château Léoville-Poyferré. Insgesamt war die Ära Cuvelier auf Camensac nicht sehr erfolgreich.
Im Jahr 1964 übernahmen die Brüder Enrique und Elysée Forner das heruntergewirtschaftete Gut. Die spanischstämmige Familie Forner musste ihr Heimatland während des Spanischen Bürgerkriegs verlassen und konnte auch während der Ära Franco nicht in das Land zurückkehren. Nachdem die Forners in Bordeaux einen florierenden Weinhandel aufgebaut hatten, konnten sie kaum zehn Jahre später durch den Verkauf ihres Handels das Château erwerben.
Neben einer kompletten Renovierung der Gebäude wurden auch die Weinberge neu angelegt. Die Brüder griffen von Anfang an auf die Dienste von Émile Peynaud zurück. Im Jahr 1968 erwog Enrique eine Rückkehr nach Spanien und baute dort ab 1970 mit Hilfe von Peynaud mit der Marke Marqués de Cacerès auf. Sein Bruder Elysée blieb jedoch in Frankreich. 76-jährig verkaufte er im Jahr 2005 das Anwesen an die von Jacques Merlaut geleitete Taillan-Gruppe. Merlaut hatte bereits viele Jahre vorher einen Anteil von 25 % an der Betreibergesellschaft des Châteaus erworben und unterstützte die Qualitätsbemühungen der Forners.
Das Gut ist 75 Hektar groß und erzeugt in mittleren Jahren ca. 360.000 Flaschen Wein, von denen ca. zwei Drittel als Grand Vin verkauft werden. Der Zweitwein des Gutes heißt La Closerie de Camensac. Bis zum Jahr 2007 arbeitete der bekannte Önologe Michel Rolland beratend für das Weingut.
Heute besitzt Jean Merlaut, der Sohn von Jacques, 50 % der Anteile. Die restlichen 50 % gingen an Jacques’ Nichte Céline Villars-Foubet.
Weingüter der Familie Villars:
Château La Gurgue in Margaux seit 1978
Château Ferrière in Margaux
Château Haut-Bages-Libéral in Pauillac seit 1983
Château Camensac seit 2005
Château Chasse-Spleen in Saint-Julien